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Politikerwort: Was(ser) jetzt

Was(ser) jetzt

Auf einen Schlag hat uns ein weltumspannendes Problem kalt erwischt. Corona ist Dauerthema und verdrängt fast alles andere. Dabei stehen weitere, eigentlich größere Probleme schon vor der Tür - absehbar. Das ist auch kein „könnte vielleicht passieren“ sondern ein: so wird es kommen. Die Klimakatastrophe passiert, hier, jetzt.

Wer genau hinschaut, sieht es vor der eigenen Tür. Gehen Sie mal an den Fischteichen in Bargteheide spazieren. Da sind keine Teiche mehr, da sind zugewachsene Schlammpfützen.

Wir haben eine anhaltende Dürre in Deutschland. Seit dem Rekordsommer 2018 hat es nicht mehr ausreichend geregnet, die oberen Schichten unseres Grundwassers  sind nicht wieder aufgefüllt.

Wir entnehmen unser Trinkwasser aus diesem Grundwasser. Es entsteht, indem Niederschlag über Jahre und Jahrzehnte durch den Boden in tiefere Schichten sickert.

Inzwischen sind unsere Brunnen schon auf 150 m Tiefe gebohrt, weil höhere Schichten nicht mehr genug sauberes Wasser hergeben. Das Grundwasser, das wir jetzt verbrauchen, ist bis zu 100 Jahre alt. Nachschub - Fehlanzeige. Die Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung werden sich spätestens in einigen Jahrzehnten zeigen. In der Natur sehen wir sie schon jetzt - Bäume kränkeln, haben Trockenstress, sie sind auf das oberflächennahe Wasser angewiesen. Die Tümpel in unserer Umgebung sind grundwassergespeist, sie sind ein unmittelbarer Anzeiger dafür, wie das Niveau immer weiter absackt.

Der Fehler liegt im System: Wir „verbrauchen“ das Grundwasser und leiten es dann über die Klärwerke und Flüsse ins Meer. Da hat es nichts zu suchen. Grundwasser muss auf den Landflächen bleiben und Regenwasser muss versickern, es darf nicht über versiegelte Flächen in die Kanalisation und auch nicht über Gräben in Flüsse und damit ins Meer abgeleitet werden.

Wir werden irgendwann buchstäblich auf dem Trockenen sitzen. Wie beim CO2 neigen wir dazu, zu denken - ach, die Atmosphäre ist doch so groß, das bisschen CO2, was ich produziere fällt, doch nicht ins Gewicht. Genauso: Grundwasser gibt’s doch immer, das ist so viel - aber so ist es nicht. Grundwasser war, bevor wir Menschen eingegriffen haben, ein ausgeglichener Kreislauf. Jetzt haben wir den Stöpsel gezogen. Mit potentiell katastrophalen Folgen.

Das Wasser, das wir dem Grundwasserkörper entnehmen und ins Meer leiten, ist unwiederbringlich verloren.

 

Was sollen wir da machen, fragen Sie sich? Hier kommt die gute Nachricht: Wir können etwas tun, sollten es sogar unbedingt. Das kostbare Regenwasser, das auf versiegelte Flächen trifft, muss in Zisternen aufgefangen und genutzt werden. Jeder Liter Regenwasser, den wir dann für die Toilettenspülung und Gartenbewässerung benutzen, wird nicht dem Grundwasser entnommen und schont dieses Reservoir. Trinkwasser ist viel zu kostbar, um es für die Klospülung zu vergeuden.

 

Wir Grünen bereiten derzeit Anträge zur Förderung von Zisternenbau vor. Sie wollen auch, dass endlich etwas passiert? Dann machen auch Sie sich stark dafür.

Denn ja, wir können etwas tun. Mache Sie mit!

 

 



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