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Eine Biogasanlage für Bargteheide - vieles spricht dafür

Die Energiewende - auch in Bargteheide. Neben Energie-Einsparmaßnahmen muss dazu auch die Produktion erneuerbarer Energien vorangetrieben werden.  Da ist Photovoltaik gefragt, bei Windkraft herrscht Flaute in Bargteheide.

Braucht die Stadt für die künftige Versorgung mit Strom und Wärme auch eine Biogasanlage und ließe die sich umweltverträglich planen?  Als Experten waren eingeladen der grüne Landtagsabgeordnete Bernd Voss und Wilfried Janson Fraktionsvorsitzender der Grünen Bad Oldesloe. Beide sind von Berufs wegen mit Biogasanlagen vertraut, Voss als Landwirt, Janson als Physiker, der seit Jahren an Energiekonzepten arbeitet.

Was die Dichte an Biogasanlagen betrifft, so ist der Kreis Stormarn noch wenig belastet, berichtete Janson. Von insgesamt 14 Anlagen befinden sich neun noch in der Planung – darunter die in Bargteheide.  Im Kreis Schleswig-Flensburg etwa gibt es gut 140 solcher Anlagen, noch schlimmer sieht es in einigen Kreisen in Niedersachsen aus.  Entsprechend stark ist dort die Vermaisung der Landschaft fortgeschritten. Ein Wildwuchs, der Biogasanlagen in Verruf gebracht hat und künftig durch das neue Energie-Einspeise-Gesetz (EEG) begrenzt werden soll.

Die geplanten Veränderungen bei der Vergütung für Biogas nach dem neuen EEG würde dazu führen, dass die in Bargteheide geplante Anlage nur noch zu 50 Prozent mit Mais befüllt wird, zu 33 Prozent mit Gülle aus den Schweinemastbetrieben,  20 Prozent  müssten andere Stoffe sein, etwa Sudangras, Kleegras oder Zuckerrüben, erläuterten die beiden Investoren Axel Steinmatz und Jens Timmermann.  Außerdem, so die beiden Landwirte, verfügten sie über ausreichend Land, so dass sie eine Fruchtfolge einhalten könnten.  Monokulturen werde es deshalb in Bargteheide Land nicht geben.

Ohne ein Wärmekonzept wird es künftig keine Förderung von Biogasanlagen geben. Für die in Bargteheide geplante 850 kW Anlage gibt es schon jetzt offenbar mehr Nachfrage nach Wärme als sie liefern kann. Zum einen könnte im Sommer das Freibad und im Winter die Siedlung an den Fischteichen mit Wärme versorgt werden.  Aus dem Gewerbegebiet gebe es weitere Anfragen, sagten die Investoren.  Den Wirkungsgrad der geplanten Biogasanlage bezifferte Steinmatz mit rund 82 Prozent: 40,5 Prozent Strom, 41 Prozent Wärme. Der erzeugte Strom von rund 5 Millionen kWh könnte rein rechnerisch für etwa 1500 Haushalte reichen.

Wilfried Janson schlug vor, dass, sollte es zum Bau einer Biogasanlage in Bargteheide kommen,  Umweltstandards  in einem städtebaulichen Vertrag geregelt werden müssten. Das betrifft die verbindliche Zusage von Fruchtfolge, Zwischenfrucht im Winter, evtl. Blühstreifen, positive Humusbilanz,  Ausgleichsflächen, verbilligte Wärme für direkt betroffene Anwohner.

Die Investoren arbeiten weiter an ihrem Konzept und hoffen, in absehbarer Zeit einen geeigneten Standort zu finden. Dann hat die Kommunalpolitik das letzte Wort.

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