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Wohin entwickelt sich Bargteheide in 2020

Bargteheide ist attraktiv. 1993 hatte die Stadt etwa 12.000 Einwohner, heute nahezu 17.000. Dieses Wachstum, das die damaligen Mehrheitsparteien, CDU und SPD, mit immer neuen Wohngebieten beflügelt haben, ist einerseits positiv für die Wirtschaftskraft vor Ort gewesen, anderseits hat es erhebliche Investitionen in die Infrastruktur erfordert. Die Parteien haben zu wenig bedacht, dass Infrastruktur altert, und dass auch die Verwaltung mitwachsen muss. Heute müssen das Eckhorst Gymnasium und die Kita Mühlentor umfangreich saniert werden. Die KGB-Sporthalle muss aus Brandschutzgründen neu gebaut werden. Die Feuerwehr benötigt eine neue Wache an der Bahnhofstraße und die Verwaltung muss aufgestockt werden. Das alles kostet heute Millionen und zehrt Bargteheides Rücklagen auf.

Seit die Grünen mit neuen Ideen mit am Tisch der ehemaligen Mehrheitsparteien sitzen, ist das politische Klima in Bargteheide frostiger geworden. Privat versteht man sich, aber wenn es um Fragen der Macht oder um die eigene Klientel geht, werden Parteiinteressen knallhart durchgesetzt, oftmals ohne Zukunftskonzept.

Zum Beispiel das Kleine Theater: Der ehemalige SH-Finanzminister Rainer Wiegard tritt als ein Sprecher des Trägervereins recht selbstherrlich gegenüber der Stadt auf. Dabei subventioniert die Stadt den Verein mit über 100.000 € im Jahr. Durch dieses Auftreten hat das Kleine Theater viele Kreative verprellt und damit einen Teil seines kulturellen Charmes verloren. Positiv für Bargteheide ist das nicht, aber es gibt politische Verbündete, die schützend ihre Hand über den Trägerverein halten.

Bargteheide erhält 2020 Städtebauförderung für Untersuchungen zum Verkehr sowie zur Aufwertung der Innenstadt. Dabei geht es auch um die Rathausstraße: Die einen fordern eine komfortable Durchfahrt für Autos und noch mehr Parkplätze. Andere, wie auch die Grünen, setzen auf weniger Verkehr und auf mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer.

In Zeiten des Klimawandels ist eine Parkpalette im Grüngürtel östlich des Bahnhofs („Hochzeitswald“), wie es eine Mehrheit durchsetzen will, keine sinnvolle Zukunftsinvestition. Die Grünen möchten den Grüngürtel für Klima und Erholung erhalten. Zusätzliche Parkplätze am Kreisel, ein Buslinienkonzept und gute Radwege könnten den Druck auf die Stellplätze am Bahnhof mindern.

Natürlich verfolgen auch die Grünen politische Interessen, aber die sind an einer ganzheitlichen und ökologischen Entwicklung der Stadt orientiert und weniger an Gruppeninteressen. Auch 2020 wird es ein zähes Ringen geben zwischen den verharrenden Kräften und den Veränderungswilligen, die verstärkt Klimawandel, Verkehrswende und sozialen Wohnungsbau angehen möchten.

Ein Punktsieg fürs Klima: Es freut es die Grünen, dass kürzlich alle Parteien einen Klima-Aktionsplan für Bargteheide beschlossen haben. Es entwickelt sich also etwas im Jahr 2020.

Dirk Ollroge – Stadtvertreter von Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied im Ausschuss für Planung und Verkehr

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