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Verändere die Zukunft

„Change the future“ – die Zukunft verändern - unter diesem Motto stehen die kommenden Wochen für viele Bargteheider und Bargteheiderinnen. Die Stadt Bargteheide nimmt teil an einem Wettbewerb, bei dem jeder Bürger und jede Bürgerin aufgefordert ist, im Kleinen die eigenen Verhaltensweisen zu verändern und damit einen eigenen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Das Prinzip, das hinter dem Projekt steht, ist sehr einfach: Man registriert sich auf der Internetseite www.change-the-future.de, sucht sich unter insgesamt 24 Aktionen eine oder auch mehrere heraus, die zu einem passen und versucht dann, diese im Alltag umzusetzen. Wenn der Aktionszeitraum am 3. Dezember um ist, bewertet man selbst das Ergebnis und sammelt Punkte.

Auch ich stelle mich der Herausforderung und starte mit der Aktion "Steige um: regional, saisonal & bio". Diese sollte mir einigermaßen leicht fallen, da ich ohnehin Wert auf regionale Produkte lege, zum Beispiel beziehe ich wöchentlich eine Obst- und Gemüsekiste. Nun nehme ich mir für die erste Aktionswoche vor, auch bei meinen sonstigen Einkäufen noch mehr auf nachhaltige, klimaschonende Ernährung zu achten. Am ersten Tag gelingt mir das sehr gut. Meine Gemüsekiste ist voll und ich muss nichts einkaufen. Ich entschließe mich, meiner Familie eine leckere Gemüsepfanne zuzubereiten. Doch beim Waschen des roten Mangolds entdecke ich eine agile, grüne Raupe, die das edle Blattgemüse schon ziemlich angeknabbert und zudem ihre Ausscheidungen hinterlassen hat. Meine Kinder finden das "voll eklig" und wir überlegen kurz, ob wir alles entsorgen sollen. Doch dann finden wir die Vorstellung, dass ein kleiner Vorkoster das Gemüse für gut befunden hat eigentlich ganz beruhigend und wir schneiden und waschen eben etwas länger. Der erste Einkauf in der Woche stellt mich dann allerdings vor eine größere Herausforderung. Wie versorgt man eine vierköpfige Familie mit regionalen Produkten, ohne dafür von Pontius zu Pilatus zu fahren oder sich stundenlang in Lebensmittelgeschäften aufzuhalten? Ganz zu schweigen von den deutlich höheren Preisen. Ich verlasse den Supermarkt nach einer dreiviertel Stunde ziemlich gefrustet mit drei Produkten. Die Nudeln sind aus Italien, es gab leider keine aus der Region. Aber immerhin sind sie bio. Bei der Milch müsste ich eine bittere Pille schlucken: ich kaufe eigentlich nur Milch in Flaschen. Die regionale Milch gibt es im Supermarkt aber nur im Tetrapack. Ich mache also nachher noch einen Abstecher zur Milchtankstelle. Die Butter und die Eier sind aus Norddeutschland. Aber was koche ich nun daraus?

Natürlich kommt es am Abendbrottisch in dieser Woche auch zu Diskussionen über den Konsum von Fleisch. Wir essen sonst relativ viel Fleisch, merken aber in diesen Tag, dass man auch gut darauf verzichten kann. Insgesamt muss ich sagen, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit bei meinen Kindern auf großes Interesse stößt. Wir reden viel darüber, woher Produkte kommen ("Mama, können wir Schokoladenpudding zum Nachtisch haben? Wir können ihn ja selber kochen.") und unter welchen Bedingungen sie hergestellt werden. Automatisch kommen wir zur Fair-Trade-Thematik. Die Kinder lernen eine Menge ganz nebenbei.

Nach einer Woche bewerte ich mein Aktionsergebnis positiv und mir werden einige Punkte auf meinem Change-the-future-Konto gutgeschrieben. Mir ist klar geworden, dass die Grundvoraussetzungen für eine Umstellung auf nachhaltigen Lebensmitteleinkauf in Bargteheide nur unzureichend vorhanden sind und in diesem Bereich dringend etwas passieren sollte. Es ist mit großen Mühen zwar möglich, sein Einkaufsverhalten zu verändern, es ist aber mit meinem Tagespensum zwischen Beruf, Kindern und politischem Tun kaum zu schaffen.

Zeitgleich habe ich an weiteren Aktionen teilgenommen. Manche konnte ich gut umsetzen, bei anderen habe ich auf ganzer Linie versagt. Aber der Aktionszeitraum läuft ja noch. Vielleicht habe Sie ja auch Lust, teilzunehmen. Da steht Vieles zur Auswahl: mit der Bahn statt mit dem Auto zu fahren – das kann mit der Regionalbahn eine richtige Herausforderung sein; zu einem Ökostrom-Anbieter wechseln, eine Bank wählen, die sich dem Gemeinwohl verpflichtet; eine Tauschparty veranstalten; Dinge reparieren statt sie wegzuschmeißen oder einfach nur energieeffiziente Glühbirnen eindrehen. Man kann sich auch während des Aktionszeitraumes noch anmelden.

Wer sich weiter mit dem Thema auseinandersetzen möchte, dem sei das Buch von Günther Wessel ans Herz gelegt: Vier fürs Klima, wie unsere Familie versucht, CO2-neutral zu leben. Der Autor hat am 6.11. im Stadthaus sehr informativ und unterhaltsam von seinen Erfahrungen und Erkenntnissen berichtet und zur Nachahmung angeregt.

Ina Schaefer Bündnis90/Die Grünen

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