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Plastic is not fantastic

Was tun mit dem Pastikmüll? Rund 70 Umweltbewusste kamen zum Grünschnack am 13.03.2019 ins Stadthaus, um sich bei Fachleuten zu informieren und sich mit anderen Konsument*innen auszutauschen. Es ging um alternatives Verpackungsmaterial, um das Vermeiden von Verpackungsmüll überhaupt und um die Entsorgung des Materials.

Dennis Kissel, Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) zeigte auf, wie kompliziert die Entsorgung der Abfälle ist: Verpackung besteht fast immer aus einer Kombination von Materialien, die unterschiedlich zu behandeln sind. Die Entsorgung ist privatwirtschaftlich organisiert, arbeitet profitorientiert und stellt unterschiedliche Anforderungen an die Mülltrennung. Dazu kommt die Bequemlichkeit vieler Verbraucher*innen. Resultat: Im gelben Sack, in der Biotonne und im Restmüll landet nur zur Hälfte das, was hinein gehört. Kissels Urteil: „Das System Trennung und Wiederverwertung hat versagt.“

Marlies Fritzen, Landtagsabgeordnete der Grünen, bestätigte diese Einschätzung: „Dieselbe Diskussion hatten wir schon vor 40 Jahren. Auch heute werden – trotz Mülltrennung - 60 % der Abfälle verbrannt.“ Auf der Basis von Freiwilligkeit werde sich hier nichts ändern, gebraucht würden klare Vorschriften für die Herstellung, die Verwendung und die Entsorgung von Verpackungen. Das Verbraucherverhalten sei wichtig, könne aber alein das Problem nicht lösen.

Linda Kabel stellte verschiedene alternative Verpackungslösungen vor, welche die Firma Superseven-Products entwickelt hat: Plastiktüten aus Cellulose, die sich auf dem Komposthaufen im Laufe von Wochen ohne Schadstoffe auflösen, Tragetaschen aus Zuckerrohr, die immerhin nach einigen Jahrzehnten verschwunden sind (herkömmliche Plastiktüten brauchen eher Jahrhunderte) und Produkte, die jedenfalls in industriellen Komposteieranlagen recycelt werden können. Die Produkte existieren, stehen den Endverbraucher*innen noch nicht zur Verfügung, zumal sie noch deutlich teurer sind als herkömmliche Materialien.

Aus dem Publikum wurden wichtige Anregungen gegeben und Fragen gestellt: Plastikabfälle ergeben sich nicht nur aus Verpackungen, sondern aus vielen Verbrauchsgegenständen des Alltags. Eine große Menge von Kunststoffmüll wird anfallen, wenn die heute für die nachträgliche Isolierung von Gebäuden eingesetzten Dämmstoffe ausgedient haben. In Stapelfeld soll zusätzlich eine Anlage zum Verbrennen von Klärschlamm gebaut werden – für die AWSH ein gutes Konzept, weil der zu entsorgende Klärschlamm für Fernwärme genutzt wird. Gemüseabfälle werden jetzt von der Plastikverpackung befreit, bevor sie in den Faulturm gelangen.

Vira Sprotte wird auf der Homepage der Bargteheider Grünen einen Blog einrichten, in dem Tipps und Erfahrungen zur Vermeidung von Plastikmüll ausgetauscht werden können.

Angelika Schildmeier, Mitglied im Ortsvorstand der Grünen Bargteheide

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