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"Was Klimaschützer fordern" (24.8.2010)

Was Klimaschützer fordern

"Wir wollen hier rein", darin sind sich Wolfgang Apel, Horst Loebus, Dr. Ruth Kastner und Cornelia Schoska (v. l.) von der Klimainitiative einig - hier vor dem alten E-Werk in der Lohe, das bis in die 70er Jahre hinein unter städtischer Regie betrieben wurde. Dort soll ein Klima-Energie-Infobüro für die Bürger eingerichtet werden.

Die Bürgerinitiative für Klimaschutz in Bargteheide startet eine Informationsaktion über ihre Ziele. Am kommenden Wochenende wird an alle Haushalte ein Infoblatt verteilt, das die Forderungen der Klimaschützer untermauern soll. Sie setzen sich darin für ein integriertes Klimaschutzkonzept ein, mit dem die Stadt zum Vorreiter auf diesem Gebiet werden könnte. "Bargteheide braucht zunächst eine Gesamtbilanz über die Energieverbräuche in allen Sektoren", sagt Dr. Ruth Kastner. "Damit die Stadt und die Bürger Handlungsleitlinien bekommen."

Damit könne eine Grundlage für alle weiteren Planungen in den Bereichen Umwelt, Energie, Verkehr und Bauleitplanung geschaffen werden. "Verwaltung und Stadtvertretung erfahren so, welche Probleme am dringlichsten sind", sagt Wolfgang Apel, "und welche Maßnahmen die größten Erfolge versprechen". Die Kommune behalte das Heft des Handelns dabei weiter in der Hand.

Bei einer Unterschriftensammlung fanden die Klimaschützer in kurzer Zeit 650 Unterstützer. Damit wurden die fünf Prozent der Wahlberechtigten erreicht, die für einen Einwohnerantrag notwendig sind. Dadurch ist jetzt auch die Stadtvertretung verpflichtet, sich mit dem Thema zu befassen.

Der noch junge Projektausschuss Energiekonzept trifft sich am Montag, 30. August, ab 18.30 Uhr im Stadthaus. Der Einwohnerantrag steht bereits auf der Tagesordnung der Sitzung. Und das hat die Initiative jetzt bewogen, ihre Ziele allen Bargteheidern vorzustellen. Bisher wurde in der Kommunalpolitik nur über eine Bewertung und ein Energie-Management für die städtischen Gebäude diskutiert. "Das würde nach Angaben der Energieagentur 16 000 Euro kosten", sagt Wolfgang Apel. "Diese Gebäude machen aber nur drei Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Bargteheide aus." So könne das Ziel der Bundesregierung niemals erreicht werden, bis zum Jahr 2020 den Kohlendioxid-Ausstoß um 40 Prozent zu senken, fügt Ruth Kastner hinzu.

Bei rechtzeitigem Handeln könne die Stadt noch mit Zuschüssen des Bundes rechnen. "Ein integriertes Klimaschutzkonzept kostet die Stadt voraussichtlich 40 000 Euro", rechnet Horst Loebus vor, "denn im kommenden Jahr fördert der Bund noch 60 Prozent der Gesamtkosten, die mit 100 000 Euro veranschlagt werden." Die Zuschüsse sinken danach von Jahr zu Jahr.

Längerfristig sollte die Stadt ihre Energieversorgung wieder in eigener Regie übernehmen so Cornelia Schoska, die neben Wolfgang Apel die Sprecherin der Initiative ist: "Die Konzessionsverträge für die Strom- und Gasversorgung laufen 2014 aus, also in absehbarer Zeit." Dann könnte die kommunale Selbstverwaltung frei über Vergaben entscheiden.

(Jens-Peter Meier, Stormarner Tageblatt vom 24. August 2010)

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