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Ortsumgehung Hammoor soll gebaut werden

Wer Straßen sät, wird Autos ernten. Dies will grüne Verkehrspolitik verhindern - im Prinzip.  Doch gibt es immer wieder begründete Fälle, in denen Straßenneubauten notwendig werden.  Etwa dann, wenn zu viele Autos zu viele Menschen bedrängen und gefährden.

In Hammoor ist das der Fall. Die Bargteheider Grünen unterstützen deshalb die Forderung der Bürgerinnen und Bürger in der Nachbargemeinde eine Ortsumgehung zu bauen.  Ein Ausgleich für die massiven Eingriffe in Natur und Umwelt muss dafür geschaffen werden.

Hammoor wurde zum Hauptverkehrsknotenpunkt im Kreis Stormarn

Wer Straßen sät, wird Autos ernten:  Durch das Autobahnkreuz Bargteheide hat sich die kleine Gemeinde (1100 Einwohner)  in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Hauptverkehrsknotenpunkt im Kreis Stormarn entwickelt. Die Landesstraße 89 führt mitten durch den Ort und ist gleichzeitig Zubringer für die Autobahnen A 1 und A 21 sowie für die Bundesstraße 404. Das hat zur  Folge, dass täglich rund 14.000 Fahrzeuge durch den Ort fahren, Tendenz steigend.  Die Bargteheider Gewerbegebiete generieren weiteren Verkehr und sobald das große Aldi-Lager in Bargteheide fertig gebaut  ist, werden noch mehr LKW anrollen.

Große Bürgerbeteiligung

Seit 1986 fordert die Bürgerinitiative „Sichere Straßen Hammoor" den Bau einer Ortsumgehung.  Unter großer Bürgerbeteiligung ist die Gemeinde seit  1987 mit unterschiedlichen Planungen befasst, die immer wieder ins Stocken gerieten. Auch einen erfolgreichen „Einwohnerantrag zur Ergreifung von Maßnahmen zwecks Beschleunigung des Verfahrens für die Ortsumgehung LIO 89" hat es im Jahr 2009 gegeben.  Allerdings hat nicht die Gemeinde, sondern das Straßenbauamt Lübeck die Planungshoheit.  Im Kieler Verkehrsministerium ist das Projekt aus Kostengründen im vergangenen Jahr schon einmal gestoppt worden.

Gegen die nun geplante ortsferne Süd-Trasse hatten sich im August 2006 rund 250 Bürgerinnen und Bürger mit einer Unterschriftenliste ausgesprochen.

Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für Süd-Trasse

Jetzt ist die Umgehungsstraße im ersten Landesverkehrswegeplan Schleswig-Holstein als einzige Neubaumaßnahme aufgeführt. Die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens ist in 2012 vorgesehen. Die Maßnahme kostet rund  3,2 Millionen Euro.

Gebaut werden soll eine ortsferne Süd-Trasse.  Sie beginnt gegenüber der Einfahrt zum neuen Aldi-Lager, soll in leicht gekrümmter Linie nach Osten führen und an die Kreisstraße 106 anschließen.  In Höhe der Schlachterei Hoose führt die wieder auf die Landesstraße 89.

Nach Auskunft von Wolfgang Krecker, Sprecher der  Bürgerinitiative,  sollen mittlerweile ausreichend Ausgleichsflächen für die rund 1,8 Kilometer lange Trasse zusammen gekommen sein.

Die GegnerInnen der südlichen Trassenführung kritisieren, dass der Verlauf der geplanten Straße durch ein ökologisch problematisches Gebiet führe und "durch Mauscheleien zustande gekommen" sei, ohne Wissen des Gemeinderats, so Hubertus Junge.

Versäumt: Abfahrt Hammoor ins Bargteheider Gewerbegebiet

Unverzeihlich ist, dass im Zuge des Ausbaus der B 404 zur A 21 versäumt wurde, nördlich von Hammoor eine eigene Abfahrt direkt in die Bargteheider Gewerbegebiete zu bauen - statt der Ausfahrt Tremsbüttel. Dies wäre eine große Entlastung sowohl für Tremsbüttel als auch Hammoor geworden.

Dieses Beispiel zeigt, wohin es führt, wenn Kommunikation und vorausschauende Verkehrskonzepte fehlen. Deswegen gilt für die Grünen:  „Die Realisierung künftiger Straßenbauprojekte werden wir im Hinblick auf den verkehrlichen Nutzen auch im Zusammenhang mit den anderen Verkehrsträgern, der Finanzierbarkeit und den ökologischen Auswirkungen auf den Prüfstand stellen", so steht es im Landtagswahlprogramm 2009.

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