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Sofortmaßnahmen für den Klimaschutz - sonst wird es teuer

"Politikerwort" am 21. August 2019

Wir Grüne werden mit der Haltung konfrontiert: Klimaschutz ist wichtig, aber er darf möglichst nichts kosten. Wir sagen dazu: Ausgaben für den Klimaschutz hinauszögern oder, schlimmer noch, nichts tun – das würde viel teurer. Schon heute kosten gestiegene Anforderungen an den Küstenschutz allein in Schleswig-Holstein riesige Millionenbeträge.

Die Folgen von bisher unterlassen Handlungen und Raubbau zahlen wir schon heute. Verpasste konsequente Maßnahmen im Hier und Jetzt werden uns weitere, heute noch nicht genau vorhersagbare riesige Summen kosten.

Oft genug haben wir Grüne, auch hier in Bargteheide, auf die Notwendigkeit von wirklich grundlegenden natur- und klimaschützenden Veränderungen zum Schutz unserer Lebensgrundlage hingewiesen. Heute zitieren wir zu diesem Thema einmal aus Publikationen von zwei Dax Unternehmen, somit aus der „Wirtschaft“, wo Folgekosten eine wichtige Rolle spielen.

Die Munich Re berichtet auf der Homepage recht umfangreich zum Thema Klimawandel. Nachfolgend zitieren wir aus den Ergebnissen von Eberhard Faust, Forschungsleiter Klimarisiken und Naturgefahren bei der Munich Re:

„Der Klimawandel führt regional, zum Beispiel in Europa und vielen anderen Teilen des Planeten, auch zu mehr Hitzeereignissen, zukünftig wahrscheinlich auch zu mehr landwirtschaftlichen Dürren. (...) Das teuerste Schwergewitter seit 1980 ereignete sich im Juli 2013 in Deutschland, als insbesondere durch Hagel ein Gesamtschaden von 4,1 Mrd. € zu heutigen Werten entstand. (...) Im globalen Mittel haben Starkniederschläge bereits zugenommen. Langfristig wird es nach den Projektionen des Weltklimarats in vielen Regionen auch zu mehr extremen Flussüberschwemmungen kommen.“

Vom Vorstandsvorsitzenden der Munich Re, Joachim Wenning (CEO), ist zum Thema Klimawandel zu lesen:

„Es wäre unklug, mit Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Anpassung an bereits unvermeidliche Folgen zu warten.“ (Quelle: https://www.munichre.com/topics-online/de/climate-change-and-natural-disasters.html)

Für die Allianz äußert sich die Allianz Umweltstiftung wie folgt in der Informationsschrift „Klima“ Grundlagen, Geschichte und Projektionen, 4. aktualisierte Auflage, wie folgt:

„Schon der erste IPCC*-Bericht von 1990 sah einen direkten Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Treibhausgaskonzentration und menschlichen Aktivitäten als sehr wahrscheinlich an. Es wird deshalb auch von einem zusätzlichen oder durch den Menschen verursachten Treibhauseffekt gesprochen. (...) Ein „Weiter So“ ist aber keinesfalls akzeptabel, da ein beschleunigter Klimawandel zu viele Risiken in sich birgt – ein Experiment mit unbekanntem Ausgang! Außerdem wird die Möglichkeit zum Gegensteuern mit zunehmendem Fortschreiten des Klimawandels immer schwerer, wenn nicht unmöglich. Maßnahmen zum Klimaschutz bedeuten zwar einen finanziellen Aufwand, dem stehen aber hohe volkswirtschaftliche Kosten gegenüber, die der Klimawandel schon heute verursacht – und die in Zukunft noch deutlich höher ausfallen könnten. … Allein auf Deutschland würden demnach pro Jahr Kosten in Höhe von ca. 100 Mrd. Euro zukommen (Zum Vergleich: Der Bundeshaushalt 2015 bewegte sich in einem Gesamtvolumen von knapp 300 Mrd. Euro). Auch wenn solche Zahlen mit Vorsicht zu betrachten sind, erscheint eines sicher: Je länger gewartet wird, umso teurer wird es ...“ (Quelle: https://umweltstiftung.allianz.de)

*IPCC: Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen, oft auch als Weltklimarat bezeichnet

Oftmals hören wir Grüne Vorbehalte wie, die von Greenpeace, die vom BUND oder die von den Behörden, die rechnen anders als „die Wirtschaft“. Aber, wie die obigen Zitate zeigen, rechnet auch „die Wirtschaft“ längst mit hohen Schäden durch den verpassten konsequenten Klimaschutz. Auch wenn manche es nicht mehr hören wollen: Es ist wirklich Zeit, allerhöchste Zeit, für einen grundlegenden Wandel zum Schutz unserer aller Lebensgrundlage.

Durch Endlosdiskussionen und Minimalkompromisse für Klima- und Naturschutz wurde schon zu viel Zeit vergeudet. Unser dringliches Anliegen ist, entschlossen und gemeinsam auf allen Ebenen, von der Kommune (u.a. Bargteheide), über den Kreis, das Land, den Bund und Europa parteiübergreifend (!) den Klimaschutz konsequent voran zu treiben.

Daher gemeinsam für umfassende Sofortmaßnahmen für den Klimaschutz, damit unsere Lebensgrundlage erhalten bleibt und es für uns und besonders für unsere Nachkommen bezahlbar bleibt.

Machen Sie mit, unterstützen Sie uns. Kommen Sie vorbei, wir brauchen Ihre Unterstützung.

Michael Schröer, Stadtvertreter von Bündnis 90 / Die Grünen



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