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S-Bahn-Anschluss braucht ein Stadtentwicklungskonzept

Im Oktober stellte das S-Bahn-Planungsteam die aktuelle Planung für Bargteheide vor. Der jetzige Bahnsteig Richtung Hamburg und der Fußgängertunnel bleiben bestehen, der unsichere Mittelbahnsteig und die Schranke verschwinden. An der Straße „An den Stücken“ werden hintereinander zwei Bahnsteige angelegt, einer für S-Bahnen, für die Bargteheide Endstation ist, und einer für S-Bahnen, die weiter nach Bad Oldesloe fahren. Ab 2027 wird tagsüber alle 20 Minuten eine S-Bahn nach Hamburg fahren. Damit wird die heute schon vorhandene Attraktivität unserer Stadtnoch einmal deutlich zunehmen.

Diese Situation erfordert einmal mehr ein Stadtentwicklungskonzept, um unsere Stadt mit ihrer eigenen Charakteristik lebens- und liebenswert zu erhalten. Mancher mag sich fragen, warum wir in Bargteheide, das ganz gut proportioniert wirkt, ein Stadtentwicklungskonzept benötigen und ob man damit nicht notwendige Flexibilität verliert. Ein solches Konzept muss natürlich anpassbar sein und auch begründete Ausnahmen zulassen. Es muss aber Leitlinien setzen, um die unterschiedlichen Planungen zu koordinieren,um Synergieeffekte zu erkennen und um damit verbundene Einsparpotentiale ausnutzen zu können.

Es geht um Flächen für sozialen Wohnungsbau ohne Ghettobildung und um Flächen für Eigenheimbau – ebenso wie für Handel und Gewerbe. Wie lenken wir den steigenden Straßenverkehr und wieweit erhöhen wir die Kapazität von Parkplätzen z.B. am Utspann und am Kreisel? Wie viele Parkplätze soll die Stadt für Pendler vorhalten? Ist es erforderlich, trotz Radwegeausbau, die Stadteile besser an den ÖPNV anzuschließen?

Wo wollen wir mit Rad-, Fußweg- und Grünachsen die Innenstadt und den Bahnhof mit den alten und neuen Bargteheider Stadtteilen und diese auch mit Stadion, Freibad und Schulenverbinden – und die Achsen als Wanderwege in die Knicklandschaft fortsetzen? Wie werden wir den Bedürfnissen von Kindern, Jugendlichen, Familien und Senioren gerecht?

Was wollen wir als Identifikationskerne der Stadt erhalten (z.B. den Bahnhof als Eingangstor zur Stadt, das Kleine Theater, den Utspann mit dem historischen Marktplatz, das Ensemble von Kirche und Albert-Schweitzer-Schule)?

Ohne ein Konzept kommt es z.B. dazu, dass in der Grünachse „Bachstraßenpark“, der sog. „Krähenwald“ durch Planung von Wohnungsbau und Parkpalette zerstört wird. Dies geschieht,ohne Transparenz und ohne Alternativen aufzuzeigen und es führt zu nach-vollziehbaren Protesten der Anwohner.Die Grünen haben hier übrigens, so lange kein Stadtentwicklungskonzept vorliegt, die Zustimmung zum B-Plan verweigert. Ohne Konzept wird auch nicht die Trennwirkung der ehemaligen B 75 mitten durch die Stadt abgeschwächt werden.

Der Stadtdialog zum Bahnhofsumfeld vom April 2016 war ein guter ein Anfang für ein Stadtentwicklungskonzept, auf dem man jetzt wieder aufbauen könnte. Vom Bahnhof und Innenstadt ausgehend, könnten wir unter fachkundiger Anleitung die anderen Themenfelder gemeinsam bearbeiten. Wir Grüne sind dazu bereit.

Dirk Ollroge, Bürgerliches Mitglied für Bündnis 90 /Die Grünen im Bargteheider Ausschuss für Planung und Verkehr

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